Ein Arzt überprüft die Haltung einer älteren Patientin an einem Trainingsgerät

Dysplasie

Angeborene Fehlanlagen der Hüftgelenke

Mittlerweile wird in Deutschland jedes neugeborene Kind mit einem Ultraschall der Hüftgelenke (Hüftsonographie) untersucht, um eine Fehlbildung des Hüftgelenkes rechtzeitig zu erkennen, die dann in den meisten Fällen ohne eine Operation behandelt werden kann. Erwachsene Patienten, deren Dysplasie im Kindesalter nicht ausgeheilt ist, sollten sich frühzeitig in Behandlung begeben und nicht warten bis ein schmerzhafter Gelenkverschleiß eingetreten ist.

In diesem Fall hilft nur der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks (Endoprothese). Die Implantation eines Kunstgelenkes bei einer Dysplasie ist eine sehr anspruchsvolle Operation und wird bei uns von einem spezialisierten und erfahrenen Team durchgeführt.

Behandlungsmöglichkeit

Beckenumstellung

Ziel der operativen Therapie der Hüftdysplasie im frühen Erwachsenenalter ist die Reorientierung der knöchernen Hüftpfanne zur Vergrößerung des Gelenkkontaktes in der lasttragenden Zone, um so den Gelenkverschleiß aufzuhalten bzw. zu vermeiden.


Grundsätzlich werden zwei Operationsverfahren genutzt: die dreifach-Beckenosteotomie nach Tönnis und die periazetabuläre Beckenosteotomie nach Ganz. Die bevorzugte Methode ist die „Berner Osteotomie“ oder periazetabuläre Osteotomie nach Ganz (PAO).
Die wesentlichen Vorteile dieser etablierten OP-Methodik sind die Vermeidung einer Destabilisierung des Beckenringes und der Erhalt eines Knochenbettes zur sicheren Einheilung des reorientierten Gelenksegmentes. Das Korrekturpotenzial dieses Verfahrens ist sehr hoch, es besteht nur ein chirurgischer Zugangsweg, das Risiko von Schäden an Nerven und Blutgefäßen ist vergleichbar zu anderen bewährten Verfahren.

Die gelenkerhaltende Therapie bei der Hüftdysplasie wird in Deutschland nur an einigen wenigen Zentren angeboten. Zur Operationsplanung sind etwas ausführlichere Vorbereitungen erforderlich. Dieses wird der Operateur mit Ihnen im Vorfeld zur Indikationsstellung und Terminvereinbarung detailliert besprechen.

Behandlungsverlauf

Nach einer Beckenumstellungsoperation bleiben Sie für etwa eine Woche auf unserer Station in der Oberlinklinik und erlernen mit Hilfe der Physiotherapeuten in unserem Hause das Gehen an Gehstützen. Sie dürfen das operierte Bein für 8 Wochen nach der Operation nicht voll belasten. Eine ambulante oder stationäre Rehabilitation ist nach einem Intervall von 6 Wochen empfohlen. Am Tag der Entlassung haben Sie gelernt, wie Sie sich allein anziehen und den Alltag mit Gehstützen bewältigen. Sie können sich frei im Haus bewegen und sogar Treppen steigen.

In der Nachbehandlungszeit werden Sie mit einer ambulanten Physiotherapie begleitet. Nach etwa sechs Wochen ist eine Untersuchung und Röntgenkontrolle vorgesehen, es erfolgt eine Festlegung über den abschließenden Behandlungsverlauf. Der Heilungsverlauf dauert etwa drei Monate.

Endoprothese

Implantation eines künstlichen Hüftgelenks

In der Oberlinklinik wenden wir verschiedene Varianten des Hüftgelenkersatzes an. Jeder Mensch hat eine einzigartige Statur und Knochenbau, daher ist der Ersatz des Hüftgelenkes individuell zu planen. Wir suchen mit Ihnen gemeinsam die für Sie optimale Behandlung und Prothese aus.

Minimalinvasive Technik

In der letzten Zeit hat die minimalinvasive Implantation an Bedeutung gewonnen. Bei dieser schonenden Operationsmethode ist nicht nur die Narbe kleiner als bei der herkömmlichen Methode. Durch die Verwendung von speziellen Instrumenten müssen keine Muskeln abgelöst werden, um das Hüftgelenk zu erreichen. Dadurch sind die Patienten schneller wieder beweglich. Circa 95 % unserer Patienten sind für eine Minimalinvasive-OP-Technik geeignet. Nur die wenigsten Patienten kommen aufgrund ihres Knochenbaus oder ihrer Statur nicht dafür in Frage.

Sie möchten sich bei uns behandeln lassen?

Ihr niedergelassener Arzt (Orthopäde) führt die Erstdiagnose und wichtige Behandlungsschritte durch. Je nach Indikation entscheidet sich der Arzt für eine anschließende Weiterbehandlung in einer Fachklinik. Von ihm erhalten Sie einen Einweisungsschein, mit dem Sie einen Termin für eine Sprechstunde in der Oberlinklinik vereinbaren können.

Sie haben noch keinen Orthopäden? Vereinbaren Sie doch einen Termin in einem unserer Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Ihrer Nähe!

Sie haben bereits einen Einweisungsschein?

Terminvergabe zentral

8.00 - 16.00 Uhr (Die Oberlinklinik verfügt nicht über eine Notfallambulanz und bietet keine Notfallsprechstunden an!)

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